Nach neuesten Forschungen hat die ganz „normale“ Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung und das Wachstum von Krebszellen. Zucker freisetzende Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Kartoffeln, Reis und Zucker selbst, die schnell und viel Glukose bei der Verdauung freisetzen, stehen schon seit längerem in Verdacht, einen Beitrag zur Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Alzheimer oder Herzinfarkt zu leisten.
Zahlreiche Publikationen belegen, dass Krebszellen durch die Umschaltung von Verbrennung auf Gärung mit Glukose als Hauptenergielieferant aggressiv werden. Damit löst Glukose selbst zwar keinen Krebs aus, aber Glukose trägt zum Aggressivwerden einer Krebszelle bei. Man kann Krebszellen aus eigener Kraft bekämpfen, indem man die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ändert. Eine wichtige Säule hierbei ist, glukose- und stärkereiche Lebensmittel zu beschränken, eiweißreich zu essen und dazu wertvolle, pflanzliche Ölmischungen mit einem breiten Spektrum bioaktiver Inhaltsstoffe sowie ungesättigte Fettsäuren zu konsumieren (Coy-Prinzip). Neben einer Umstellung auf gesunde Kost kann man durch körperliche Bewegung und Sport der Vergärung in Krebszellen entgegen wirken.
An der Universität Würzburg wurde der Einfluss der Ernährung auf menschliche Krebszellen im Mausversuch untersucht. Der Einfluss der Ernährung auf Basis einer kohlenhydratarmen und fettreichen Kost mit TAVARLIN-Ölen auf die Transketolase-like1 (TKTL-1) -positiven Krebszellen (Mitochondirien sind inaktiv – Vergärungsprozess unabhängig von Sauerstoff – Endprodukt Milchsäure) – wurde geprüft. Beide Untersuchungsgruppen unterlagen nicht einer kalorischen Restriktion, eine Gruppe erhielt ein Standard-Futter (36 % Kohlenhydrate), die andere Gruppe die kohlenhydratarme Kost mit TAVARLIN-Ölen.
Das Tumorwachstum war unter der speziellen Ernährung um fast 50 % verzögert, das Tumorgewebe hatte einen deutlich größeren nekrotischen Anteil (2,6-fach) und es wurden weniger neue Blutgefäße gebildet. Dies zeigt, dass eine Ernährungsumstellung nicht nur das Wachstum menschlicher Tumore im Mausmodell hemmt, sondern das Absterben der Tumore von innen stark begünstigt.
Die Krebszelle muss am Vergären gehindert werden!
Hemmt man die Vergärung der Krebszellen durch einen Selektionsdruck aufgrund des Coy-Prinzips, so müssen diese Krebszellen wieder auf die Verbrennung umstellen und die Mitochondrien aktivieren. Ist die Aktivierung der Krebszellen nicht mehr möglich, so sterben die vergärenden Krebszellen alleine durch Glukoseentzug ab. Gelingt die Umschaltung auf aktive Mitochondrien, dann sterben diese zwar nicht am Zuckerentzug, aber sie werden wieder angreifbar durch das körpereigene Immunsystem (Milchsäureschutzschild fällt weg), sie sind nicht mehr invasiv (bilden damit keine Metastasen) und sind wieder empfindlich für radikal- und Apoptose auslösende Therapien (z. B. Strahlen- und Chemotherapie).
Das heißt, durch diese neuen Erkenntnisse und die neuen diagnostischen Möglichkeiten eröffnen sich Möglichkeiten, die Resistenzbildung von Krebszellen frühzeitig zu unterlaufen, indem man die Krebszelle für das körpereigene Immunsystem angreifbar macht und auch wieder für Standardtherapien sensibilisiert.
Nach Abschluss des Biologiestudiums in Tübingen hat Dr. Johannes Coy 11 Jahre am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg gearbeitet und hierbei die molekularen und biochemischen Grundlagen von Krebs erforscht. 2003 hat er die Firma TAVARTIS GmbH zur Entwicklung von Krebsfrüherkennungstests und Krebsdiagnostika gegründet.
2006 gründete Dr. Coy die Pharmafirma TAVARGENIX GmbH, die nun einen spezifischen Hemmstoff des TKTL1-Enzyms als Medikament gegen aggressive Tumorerkrankungen zur Marktreife entwickelt.
Autor: Dr Johannes F. Coy
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